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Schlepp- und Spinnfischen auf große Hechte.

Wallerfang am Rhein

Am Donnerstag, dem 18 Juni, habe ich mir eine Wochenkarte für den Rhein in einem Angelgeschäft gekauft, um am Freitag Nachmittag eventuell einen Hecht oder ein paar Zander zu fangen.
Also begab ich mich an diesem besagten Freitag zum Rhein, um das Wasser in Augenschein zu nehmen.
Aufgrund der vorangegangen Regentage war der Wasserstand wie zu erwarten ziemlich hoch und sehr trüb. Weil der hohe Wasserstand auch die Buhnen ¨berflutet hatte, die sonst für eine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit im Uferbereich sorgen, herrschte dadurch auch am Ufer eine stärkere Strömung als sonst.
Da ich selbst am Rhein aufgewachsen bin und deshalb diese Wasserverhältnisse kannte, wußte ich, dass es unter diesen Bedingungen sehr schwer sein würde, etwas zu fangen. Dennoch wollte ich meine neue leichte 2,70 m lange Spinnrute, die ich kurz zuvor sehr preiswert im Internet erworben hatte, ausprobieren.
Ich befestigte eine Stationärrolle -bespult mit einer 9lb geflochtener Schnur- an die Rute. Als Köder entschied ich mich für einen Gummifisch, der m.E. von der Größe her einen Hecht, aber auch einen Zander, zum Anbiss verleiten sollte.
So montierte ich einen Gummifisch von Relax, Größe 4 (10 cm), Farbe Gelb mit grünem Rücken, aufgezogen an einem 21g Eriejig mit Hakengröße 4/0 und Angsthakenmontage, sowie ein 25 cm langes Stahlvorfach an die Schnur. Köder ansehen?

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In der Nähe fand ich eine Stelle am Fluss, wo das Wasser entgegen der Hauptfliesrichtung im Uferbereich wieder zurück floss; ein so genanntes Kehrwasser.
Obwohl es sich bei normalen Wasserstand um eine vielversprechende Stelle handelte, gefiel sie mir nicht besonders. Auch deshalb nicht, weil hier viele Spaziergänger vorbei gingen.
Trotzdem machte ich hier den ersten Wurf. Der Köder flog einige Meter über das Kehrwasser hinaus bis an die Strömungskante, wobei die geflochtene Schnur sauber von der Rolle lief.
Sofort wurde der Gummifisch von der Strömung einige Meter mitgerissen, konnte aber dann Grundkontakt spüren und begann mit den üblichen ruckartigen Einholen der Leine, wobei ich den Köder durch das Kehrwasser entlang des Uferbereichs führte.
Plötzlich, der Köder war keine 10 Meter stromabwärts entfernt, spürte ich einen gewaltigen Ruck in der Rute. Die Rute bog sich sofort zum Halbkreis, wobei gleichzeitig die Schnur im rasenden Tempo entlang des Ufers flussabwärts von der Rolle gerissen wurde.
Ich wußte sofort es war etwas Großes und sehr Starkes. Den bekomme ich mit diesem Gerät nicht, schoss es mir durch den Kopf, wobei ich Zander und Hecht als Gegner ausschloss.
Mit zitternden Knien stand ich am Ufer, die Rute war gebogen wie ein Flitzebogen, die Rollenbremse kreischte und die Schnur sang in den höchsten Tönen. Mann, war das ein Gefühl! Ja ja, einige kennen das! Geil ne!
Trotz allem nur nicht die Rute zerbrechen oder Schnurbruch riskieren. Also Ruhe bewahren und an meine Erfahrungen als Angler glauben.
Aber das änderte an dieser Situation nichts. Der Fisch, ich tippte mittlerweile auf einen Waller, nein, ich war sogar sicher, dass es sich um einen Wels handelte, zog unermüdlich und von der starken Strömung begünstigt, Schnur von der Rolle. In der Hoffnung den Fisch irgendwann zu ermüden, hatte ich zwischenzeitlich die Bremse der Rolle extrem stramm, trotzdem so eingestellt, dass die Zugkraft des Fisches nicht die Rute zerbrechen oder die Leine zerreißen konnte.
Dem flussabwärts fliehenden Fisch am Ufer zu folgen war nicht möglich, Bäume und Sträucher verhinderten das. Darüber hinaus befand sich nur wenige Meter weiter ein Bootsanleger, wo er drunter her gemacht hatte.
Der Kampf wurde deshalb an Ort und Stelle ausgefochten. Auch wenn er irgendwann abreißen sollte, wollte ich ihn aber auf jeden Fall einmal sehen.
Nach einer Weile -ich weiß nicht mehr wie lange es gedauert hat- wurde seine Flucht langsamer, bis er schließlich auf der Stelle weit flussabwärts verharrte.
Kurz auf die Uhr geschaut, waren zwischenzeitlich 30 Minuten vergangen und ich stand immer noch mit zitternden Knien, einer zum bersten gebogenen Rute und einer bis zum zerreißen gespannter Schnur am Ufer.

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Zwischenzeitlich hatte sich jede Menge Volk am Ufer versammelt, das mit unqualifizierten Kommentaren seinen Senf dazu gab.
Dann nach weiteren endlosen Minuten merkte ich, dass sein Widerstand nachließ. Er schwamm zwar nicht auf mich zu, was die starke Strömung verhinderte, aber er ließ sich Meter für Meter ran zerren.
In Ufernähe hat er erschöpft aufgegeben und ich konnte ihn mit dem Gripper aus dem Wasser heben. Das Volk klatschte Beifall!
Mit 18 Kilo Gewicht und unter Berücksichtigung der starken Strömung, kein schlechter Fang mit diesem Angelgerät. Catch and released!

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